Die Wangerland Touristik GmbH (WTG) hat ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung eingeleitet. Ziel dieses strukturierten Prozesses ist es, das Unternehmen wirtschaftlich zukunftsfähig aufzustellen und die touristische Infrastruktur im Wangerland langfristig zu sichern.
Im Rahmen der vorläufigen Eigenverwaltung liegt der Fokus derzeit auf der Analyse kostenintensiver Bereiche – insbesondere der Bäderbetriebe sowie ausgewählter Immobilien und Flächen. Erste Gespräche und Bewertungen laufen bereits, um fundierte Entscheidungen für eine nachhaltige Neuausrichtung zu treffen. Alle Kostenpositionen werden mit Augenmaß geprüft, um Liquidität zu sichern und eine solide Basis für die kommenden Jahre zu schaffen. Eine vorübergehende Schließung der Bäderbetriebe stand aufgrund dieser Analysen im Raum, doch neue Entwicklungen führen nun zu erfreulichen Nachrichten.
Wie Geschäftsführer Torsten Riedel mitteilt, ist der Sanierungsprozess gemeinsam mit Rechtsanwalt Dr. Christian Kaufmann (PLUTA Rechtsanwalts GmbH, Oldenburg) und Prof. Martin Weigel (GLC Glücksburg Consulting AG, Hamburg) sehr erfolgreich angelaufen. Riedel erklärt: „Die ersten Wochen sind geschafft. Sie verliefen konstruktiv, das Verfahren nimmt erfolgreich Fahrt auf. Als Ergebnis liegt bereits ein belastbares – jedoch in dieser Phase noch nicht bindendes – Angebot zum möglichen Erwerb des Nordsee-Campingplatzes Hooksiel unter Weiterführung des Meerwasser-Hallenwellenbades eines namhaften Anbieters vor. Es besteht auch weiterhin die Möglichkeit, dass im weiteren Bieterverfahren noch zusätzliche Angebote eingehen werden.“
Vor diesem Hintergrund ist eine Schließung des Meerwasser-Hallenwellenbades zum jetzigen Zeitpunkt nicht sinnvoll, da sich erstmals eine belastbare Fortführungsoption abzeichnet. Diese beinhaltet zudem die Weiterbeschäftigung der im Schwimmbad tätigen Mitarbeitenden. Ein Bieterprozess wird nun kurzfristig vorbereitet. Dabei handelt es sich um ein strukturiertes und transparentes Verfahren, in dem Investoren die Möglichkeit erhalten, ein Angebot für den Nordsee-Campingplatz und das Meerwasser-Hallenwellenbad abzugeben.
„Unter Abwägung des aktuellen Angebots und der mit dem Angebot verbundenen Fortführungsperspektive haben wir uns entschieden, das Meerwasser-Hallenwellenbad vorerst geöffnet zu lassen“, so Riedel weiter. „Ich bin zuversichtlich, dass der nun beginnende Bieterprozess für den Nordsee-Campingplatz Hooksiel und das Meerwasser-Hallenwellenbad in den kommenden Wochen erfolgreich verlaufen wird – zum Wohl unserer Gäste, Mitarbeitenden und der gesamten Region.“ Ein weiterer positiver Aspekt: Durch die vorerst gesicherte Öffnung bleiben auch die Trainingszeiten der DLRG sowie das Schulschwimmen erhalten. Es ist zudem vorgesehen, dass diese im Falle einer erfolgreichen Übernahme vom zukünftigen Investor mit übernommen werden.
Auch die Friesland-Therme in Horumersiel bleibt vorerst regulär geöffnet. Die wirtschaftliche Situation sowie mögliche Entwicklungsperspektiven werden hier derzeit ebenfalls sorgfältig geprüft. Für die laufende Sommersaison ist aktuell keine Änderung vorgesehen – Gäste können das Angebot weiterhin nutzen. Ebenso bleibt das THALASSO MEERES SPA in Horumersiel geöffnet und steht Urlaubsgästen mit besonderen Anwendungen weiter zur Verfügung.
Das Wangerland bleibt ein attraktives Urlaubsziel. Die beiden Nordsee-Campingplätze, die Strände mit Strandkorbvermietung, die Tourist-Informationen sowie das vielfältige Veranstaltungs- und Familienangebot stehen weiterhin zur Verfügung. Dazu gehören unter anderem die Kinderspielhäuser, das Nationalpark-Haus Minsen, die Büchereien in Horumersiel, Hooksiel und auf dem Nordsee-Campingplatz in Schillig sowie zahlreiche Veranstaltungen – darunter das Friesen Festival, der Friesencross, die Konzertreihe „Live hinterm Deich“ und viele weitere kulturelle Highlights. Zudem tragen viele regionale Betriebe mit ihren Angeboten maßgeblich zur Vielfalt und Attraktivität des Wangerlands bei – vom Wassersport über Gastronomie bis zu individuellen Freizeitangeboten. Auch abseits der touristischen Infrastruktur der WTG bleibt das Wangerland ein lebendiges, abwechslungsreiches Reiseziel. Die Wangerland Touristik GmbH verfolgt mit der Eigenverwaltung das klare Ziel, den touristischen Betrieb dauerhaft zu sichern und zukunftsfähig aufzustellen. Der Fokus liegt darauf, Auswirkungen auf Gäste, Mitarbeitende und Partner so gering wie möglich zu halten – und das Wangerland als eine der beliebtesten Destinationen an der Nordseeküste nachhaltig zu erhalten.
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