Die Gemeinde Wangerland hat am Mittwochabend zu einem offenen Austauschabend im Gästehaus Horumersiel eingeladen. Vertreterinnen und Vertreter der touristischen Vereinigungen, des WTG-Beirats und der Kommunalpolitik kamen der Einladung nach. Insgesamt nahmen über 60 Interessierte an der Veranstaltung teil – ein deutliches Zeichen für das große Interesse am aktuellen Geschehen rund um die Wangerland Touristik GmbH (WTG).
Ein zentrales Thema des offenen Austausches war der aktuelle Stand der Wangerland Touristik GmbH. Die Einladung erfolgte aus dem gemeinsamen Anliegen, Transparenz zu schaffen und den Dialog zu fördern. Der Bürgermeister betonte, dass es um einen sachlichen und konstruktiven Austausch geht. „Die vergangenen Monate waren sicherlich nicht einfach und wir sind selbstkritisch. Aber wir müssen jetzt gemeinsam zusammenarbeiten – zum Wohle des Tourismus im Wangerland. Es geht um die Zukunft der WTG. Mit dem Eigenverwaltungsverfahren besteht die Chance, dass wir die WTG und damit auch Arbeitsplätze erhalten“, so Bürgermeister Mario Szlezak.
Nach der Begrüßung durch den Bürgermeister informierten WTG-Geschäftsführer Torsten Riedel und der Generalhandlungsbevollmächtigte Dr. Christian Kaufmann von der Kanzlei PLUTA über den aktuellen Stand des laufenden Eigenverwaltungsverfahrens. „Die WTG ist weiter handlungsfähig und das Verfahren in Eigenverwaltung bietet für uns Chancen, die wir nutzen müssen. Es geht darum, dass die touristischen Einrichtungen und Angebote im Wangerland auch künftig weiterbetrieben und weiterentwickelt werden. Wir arbeiten im Interesse des Wangerlandes an konkreten Lösungen“, betonte Torsten Riedel. Dr. Christian Kaufmann erklärte: „Ein Eigenverwaltungsverfahren ist nicht das Ende eines Betriebs, sondern bietet die Chance für einen Neuanfang. Und diese Chance wollen wir gemeinsam nutzen. Negative Schlagzeilen helfen uns nicht. Wir verhandeln mit Investoren, die die touristischen Angebote langfristig fortführen wollen. Die Alternative ist die Schließung – und das kann nicht unser Ziel sein.“
Dr. Kaufmann wies zudem darauf hin, dass es sich bei einem Eigenverwaltungsverfahren um ein nicht-öffentliches Verfahren handelt. Aus rechtlichen Gründen dürfen bestimmte Informationen nicht veröffentlicht werden. Die WTG informiert im Rahmen der rechtlichen Möglichkeiten so transparent wie möglich über den Stand des Verfahrens – und wird dies auch künftig fortsetzen.
Im Anschluss an den Sachstandsbericht hatten die Teilnehmenden die Möglichkeit, Fragen zu stellen und ihre Einschätzungen zu teilen. In einem offenen und konstruktiven Austausch wurde deutlich, dass über Parteigrenzen und Interessen hinweg der gemeinsame Wille besteht, den Tourismus im Wangerland zukunftsfähig weiterzuentwickeln. Gleichzeitig kamen Unsicherheiten zur Sprache – und die Sorge, dass wichtige Anliegen auf dem Weg verloren gehen könnten.
„Es war ein guter Anfang. Der Austausch war konstruktiv, und unser Kompass zeigt weiterhin in Richtung Zukunft. Wir alle sind das Wangerland – gemeinsam können wir auch diese Situation meistern“, fasste Christian Fuchs, Geschäftsführer vom Landhotel NAKUK, die Grundstimmung zusammen. Viele Teilnehmende teilten diese Einschätzung: Der Dialog war ein erster, notwendiger Schritt – konkrete Ergebnisse müssen nun folgen.
Für Isabell Euken vom Gästehaus Euken birgt die derzeitige Situation mehr als nur Krisenbewältigung: „Für das Wangerland eröffnet sich jetzt eine echte Chance für einen Neuanfang. Wir sollten diese Gelegenheit gemeinsam nutzen.“
Dass die Zusammenarbeit auch kritische Stimmen aushalten muss, betonte Carsten Ihnken. Er forderte, die Bürgerinteressen bei allen kommenden Entscheidungen im Blick zu behalten: „Der Dialog war konstruktiv und bietet Raum für einen Neuanfang – auch wenn wir aufmerksam bleiben müssen, damit die Anliegen der Bürger nicht auf der Strecke bleiben.“
Ein differenziertes Fazit zog Heiko Manott, Sprecher des WTG-Beirats. Für ihn war der Abend vor allem ein Auftakt – ohne überhöhte Erwartungen, aber mit dem wichtigen ersten Schritt in Richtung mehr Miteinander: „Es gab weder große Emotionen noch große Lösungen – aber einen offenen Austausch von Informationen und Meinungen. Jetzt blicken wir gespannt auf die konkrete Umsetzung.“
Bürgermeister Mario Szlezak zieht ein positives Fazit zum Austauschabend: „Wir haben intensiv diskutiert. Und den Teilnehmern ist bewusst, dass wir auch in Zukunft eine starke WTG benötigen. Es wird Veränderungen geben, aber wir müssen aus der aktuellen Situation das Beste herausholen und die WTG jetzt unterstützen.“ Der Abend hat gezeigt: Der Wille zur Zusammenarbeit ist da. Nun gilt es, die begonnenen Gespräche fortzusetzen – und gemeinsam konkrete Schritte für eine stabile touristische Zukunft im Wangerland zu gehen.
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